Zentrale Herausforderungen wie die aktuelle Pandemie und der Klimawandel zeigen uns, dass die Art, wie wir miteinander arbeiten, wie wir konsumieren und welche Wertvorstellungen unser Handeln bestimmen, nicht gesetzt sind. Mit Mut zur Gestaltung bieten sich jederzeit Möglichkeiten, die Bereiche unseres Alltags verantwortungsvoll mitzuformen. Wir ziehen in unserem Vortrag Resümee, wo wir als Gestalter*innen aktuell stehen und wie wir klassische Denkmuster durchbrechen, um nachhaltig zu entwickeln und zukünftig zu denken. Dabei reißen wir Themen wie „Spekulative Design“ und „Sustainable UX/ Beyond UX“ an und gehen in die Diskussion, wie diese Themen konkret in Projekte der Praxis transferiert werden können.
Im ersten Abschnitt unserer Reise laden wir ein zu einer Bestandsaufnahme über zentrale Herausforderungen der Menschen und ihrer Umwelt und unsere Position als Gestalter*innen darin. Nach nun gut 1,5 Jahren Pandemie (Stand Oktober) haben clevere Unternehmer*innen und Zukunftsoptimist*innen gezeigt, dass gesellschaftlich, ökonomisch sowie wirtschaftlich Vieles möglich werden kann, wenn es die Situation erfordert.
Auch in Sachen Nachhaltigkeit wächst das Bewusstsein, dass sowohl Herausforderungen wie der Klimawandel als auch die immer größer werdenden Möglichkeiten neuer Technologien uns vor neue Verantwortungen stellen: Zu gestalten, wie wir in Zukunft leben wollen.
Hier stellen sich für uns als Gestalter*innen zwei Hauptfragen:
1. Inwiefern nehmen wir als Gestalter*innen diese Verantwortung an und schaffen es diese in unseren Arbeitsalltag zu integrieren?
2. Inwieweit kommen wir als Gestalter*innen in der Industrie aus einer eher reaktiven Position heraus und schaffen es aktiv durch Wissen um Technologien und Gesellschaftstrends (be)greifbare und diskutierbare Visionen als Entscheidungsvorlagen zu prototypen?
Auf unserer Reise durch das Thema beleuchten wir Positionen und Strategien im Design, bei denen es darum geht, Verantwortung zu übernehmen: Wie gehen wir mit der Unsicherheit um, nicht zu wissen, wie sich der Markt, neue Technologien oder Lebensweisen der Menschen auf die eigene Nachhaltigkeitsstrategie auswirken? Wie können wir bereits vor Fertigstellung vielbeschworener MVPs, deren Entwicklung Jahre kostete, überprüfen, ob bereits ausreichend Alternativen ausgelotet wurden? Und wie können wir auch Stakeholder, die nicht direkt an Produkten oder Services mitarbeiten, aktive in die Diskussion in nachhaltigere Zukünfte einbinden? In diesem Themenraum zeigt Stefanie Angele, wie Design Spekulation als Triebfeder in bestehende Design Sprints und Design Discovery Prozesse integriert werden kann.
Gleichzeitig geht Kerstin Dyck als Expertin für Sustainable UX darauf ein, wie typische Softwareprojekte nachhaltiger werden bzw. nachhaltiger entwickelt werden können. Um dies zu erreichen, muss zunächst ein Bewusstsein geschaffen und Know-how aufgebaut werden, um dann Nachhaltigkeitsaspekte konsequent in die Entwicklung einzubauen. Als Hilfestellung dazu stellt Kerstin 6 Nachhaltigkeitsprinzipien für Gestaltung und Entwicklung vor. Außerdem zeigt sie interaktive Tools wie unser EVA (Ethical Value Assessment), welches die wertebasierte Gestaltung von Produkten und transparente Entscheidungen unterstützt.