Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel von einer Konsum- hin zu einer Erlebnisgesellschaft und -ökonomie. Mehr und mehr liegt der Fokus auf dem Immateriellen, dem Gestalten bedeutungsvoller Erlebnissen und Nutzungsinnovationen. Dies ist eine Herausforderung für das Industrie-, Produkt- und Interaktionsdesign. Bisher lagen deren Kompetenzen vornehmlich in der Gestaltung begreifbarer Produkte, der attraktiven Formgebung, dem kreativen Umgang mit technischen Innovationen und dem Verständlichmachen komplexer Technologien. In der Zukunft muss nun mit einem Fokus auf positivem Erleben (Freude) und psychologischem Wohlbefinden gestaltet werden. Dabei sind Freude und Wohlbefinden in einer Welt, in der die Werbung jedes Produkt routinemäßig mit Emotionen, wie Liebe, Freude oder Glück, auflädt bereits abgenutzte, leicht unscharfe Begriffe. Psychologisch gesehen entsteht Wohlbefinden, wenn Menschen Aktivitäten ausführen, die ihre psychologischen Bedürfnisse, nach z.B. Autonomie, Kompetenz oder Nähe, befriedigen. Diese Aktivitäten werden aber unweigerlich durch Dinge (Produkte) und unterliegende Servicemodelle geformt. Unsere Aufgabe ist es nun, die Funktion, Präsentation und Interaktion einer Technik sorgfältig auf das Ermöglichen und Vermitteln freudvoller, bedeutungsvoller Momente auszulegen, sie also in Erlebnisse einzubetten. Am Beispiel des Projektes “Nähe auf Distanz” (mit Prof. Kohler, Hochschule Mannheim) und anderen Projekten zeigt und diskutiert der Vortrag am Beispiel des Bedürfnisses nach Nähe zu anderen Menschen, was es bedeutet, Technik explizit für Wohlbefinden zu gestalten.